Grafenwöhr. (spi) Stufe für Stufe schleppen die SPD-Stadtratskandidaten zusammen mit den Mitgliedern des Heimatvereins die schweren massiven Holzschränke aus dem dritten Stock des Kultur- und Militärmuseum die enge Treppe hinunter ins Erdgeschoss. In den Depoträumen des Kastenhauses lagern unzählige Möbel, Uniformen und andere wertvolle Gegenstände, die aufgrund von neuen Brandschutzvorschriften dort nicht mehr bleiben dürfen – zu groß ist die Gefahr vor sich schnell ausbreitenden Bränden. Doch wohin mit den rund 30 000 Exponaten?
Die Stadt Grafenwöhr hat zumindest eine Teil-Lösung für das Problem gefunden. Sie stellt dem Heimatverein ein Gebäude zur Verfügung, das direkt neben dem neuen Rathaus steht. Dort kann ein Teil der wertvollen und antiken Stücke eingelagert werden. Doch bevor diese dort aufbewahrt werden können, musste das ehemalige Wohnhaus zunächst ausgeräumt werden. In einem großen Container verschwanden nach und nach Stühle, ein Schreibtisch, ein Kleiderschrank. Die Sozialdemokraten machten mit Hammern aus den Möbeln Kleinholz und packten kräftig mit zu. Einige Elektrogeräte konnten auch als Sperrmüll an die Straße gestellt werden. Nachdem das Haus leer geräumt war, wurden die Räume gleich wieder mit Regalteilen gefüllt. Dort können dann die Exponate fein säuberlich gelagert werden, die sich momentan noch im Kastenhaus befinden.
Rund 500 Stunden seien bislang von den Mitgliedern des Heimatvereins geleistet worden, um die Ausstellungsstücke zu begutachten, zu säubern, zu ordnen, zu registrieren, zu beschriften, zu verpacken und neu zu verstauen. Willi Buchfelder, Vorsitzender des Heimatvereins, freute sich deshalb um so mehr, dass die SPD'ler sich die Zeit nahmen, um mitzuhelfen. Doch die Arbeit ist noch lange nicht getan und deshalb sei auch weiterhin jede helfende Hand willkommen, so Buchfelder.
Nach einigen schweißtreibenden, aber erfolgreichen, Stunden wurden die SPD-Stadtratskandidaten noch zu einer kleinen Brotzeit im Museum eingeladen. Buchfelder bedankte sich bei dieser Gelegenheit für das Engagement und freute sich, dass wieder ein Teil geschafft sei.
